Dörte Kanschik
Forschung
Dissertationsprojekt
Rekonstruktion von Schüler*innenvorstellungen in der Auseinandersetzung mit bildunterstützten Fallvignetten zu Aspekten von Recht und Gesetz (Arbeitstitel)
Im Rahmen des Dissertationsprojektes werden leitfadengestützte, fokussierte Interviews (vgl. Merton/Kendall 1946, zitiert nach: Misoch 2015) mit Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf am Ende Ihrer Pflichtschulzeit (Klasse 9 und 10) geführt. Als Grundreize für die Interviews werden bildunterstützte, sequenzierte und differenziert einsetzbarer Fallvignetten eingesetzt, die Schnittstellen von Recht und Politik (am Beispiel von Gesetzen und Funktionen von Recht) fokussieren. Das phänomenographische Erkenntnisinteresse richtet sich auf die didaktisch relevanten Differenzen zwischen den Erlebensweisen dieser in den Fallvignetten dargebotenen Situationen (vgl. Murmann 2008). Darüber hinaus werden die Potenziale solcher Fallvignetten als methodisch medialer Zugang für eine Auseinandersetzung mit politischen Phänomenen in inklusiven Lernsettings diskutiert. Das dem Forschungsprojekt zugrundeliegende Inklusionsverständnis ist im Sinne empirischer Bildungsforschung ein temporäres, reduziertes und singuläres (vgl. Grosche 2015), jedoch nicht auf eine Zwei-Gruppe-Theorie verkürzt. Vielmehr werden Erkenntnisinteresse und Befunde in die Diskussion um inklusive politische Bildung verortet und die dem Inklusionsdiskurs inhärenten Widersprüche (vgl. Jahr 2019) im Kontext dieser Forschung reflektiert.
Literatur:
- Grosche, M. (2015): Was ist Inklusion? Ein Diskussions- und Positionsartikel zur Definition von Inklusion aus Sicht der empirischen Bildungsforschung. In: Kuhl, P. u.a. (Hrsg.): Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Schulleistungserhebungen. Wiesbaden: Springer VS., S. 17-39.
- Jahr, D. (2019): Zur (Re-)Politisierung der Inklusionstheorie Umgang mit unausweichlichen Widersprüchen in der inklusiven politischen Bildung. In: Jahr, D./ Hölzel, T. (Hrsg.): Konturen einer inklusiven politischen Bildung. Konzeptionelle und empirische Zugänge. Wiesbaden: Springer, S. 17-33
- Misoch, S. (2015): Qualitative Interviews. Berlin/ München/ Boston: De Gruyter
- Murmann, L. (2008): Phänomenographie und Didaktik. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft 9, S. 187-199.
PoJoMeC - Politik, Journalismus, Medien - Kompetenzen von Kindern im Grundschulalter (2022-2025, gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung)
(zusammen mit Thomas Goll, Eva Goll, Philipp Küter, Gudrun Marci-Boehncke, Raphaela Tkotzyk, Johanna Lategahn, Michael Steinbrecher, Elisa Sobkowiak und Laura Millmann)
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt PoJoMeC sammelt im Rahmen längsschnittlicher Betrachtung empirisch fundiert Kenntnisse zur Medien- und Demokratiebildung in der (Frühen) Kindheit. Dabei arbeiten drei Fachrichtungen zusammen: die Politikdidaktik, die Deutsch-/Mediendidaktik und die Journalismusforschung.
Mitarbeit in „DoProfiL – Das Dortmunder Profil für inklusionsorientierte Lehrerinnen- und Lehrerbildung“ (2016-2019); assoziiertes Mitglied (2019-2023)
Teilprojekt: Diversitätsaspekte zum Unterrichtsthema machen! – Potenziale der Fachdidaktik Sachunterricht (2016-2019)
- Ausgezeichnet mit dem Lehrpreis IDEAward (Inclusion Diversity Education Award) 2020 für die Lehrveranstaltung "Diversität als Thema im gesellschaftswissenschaftlichen Sachunterricht"